Caritas Hilfe im Senegal, 1996
SENEGAL: KLEIN-BEWÄSSERUNG UND HIRSEMÜHLEN FÜR DORFFRAUEN
Nach Beendigung meiner Anstellung als Koordinator der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit für die Sahelzone und Berater der ENDA in Dakar erhielt ich sofort einen Beratervertrag mit CARITAS Innsbruck, die in Österreich für die Hilfe im Senegal zuständig war.
Die CARITAS im Senegal wurde nach der ersten großen Dürre 1973, in der eine Hungersnot ausgebrochen war, mit großzügigen Spenden der österreichischen, deutschen und kanadischen CARITAS unterstützt. Zusätzlich hatte die Regierung Kreisky die Spenden auch noch ganz unbürokratisch verdoppelt.
Die Kanadier hatte der CARITAS ein Bohrgerät zur Verfügung gestellt, das Wasserbohrungen bis in 300 m Tiefe ermöglichte, da die obere Grundwasserschicht in 20 Meter Tiefe, durch das unterirdische Vordringen des Meerwassers teilweise versalzt ist. Da jedoch die Handhabung dieser schweren Ausrüstung sehr schwierig war, kam man mit den Bohrungen nicht hinterher. Zur selben Zeit hatte die Entwicklungswerkstatt Salzburg für die CARITAS eine Werkstatt mit generalüberholten kleinen Drehbänken etc. eingerichtet. Dort wurden alte Wasserpumpen der Fa. Schöller-Bleckmann generalüberholt und dann an den freiliegenden Tiefbohrungen installiert.
Je 2 ha wurden eingezäunt, Zitrusfrüchte sowie Gemüse gepflanzt, das von den Frauen des Dorfes bewässert wurde. Dazu erhielten sie auch noch eine Hirsemühle, um ihnen die mühsame Arbeit des Stampfens abzunehmen, wodurch sie dann auch mehr freie Kapazitäten für die Bewässerung hatten.
Bei all solchen Projekten ist es sehr wichtig, dass die laufenden Kosten für Diesel, Wartung und Beschaffung von Ersatzeilen selbst berechnet werden kann und zu diesem Zweck eine Kassa eingerichtet wird. Dafür hatten wir auch ein kleines EXCEL-Programm ausgearbeitet, das nicht nur die Kubikmeter-Preise der Wasserversorgung berechnet, sondern auch noch ein bescheidener Gehalt für den Wärter der Pumpe hinzugefügt wird. Als Hochbehälter wurden leere Container verwendet, aber auch diese simple anmutende Lösung konnte in der von uns eingerichteten Werkstätte erarbeitet werden.
1996 reiste dann ein ORF-Team des Studios Tirol, in Begleitung von Journalisten und einer CARITAS-Delegation, zur Besichtigung des Projektes an. Der Beitrag wurde in der Sendung Orientierung ausgestrahlt.