Koordination und Beratung zur Bewässerungs- und Landnutzungsplanung für HOPE 87, Senegal 1997
Kurz nachdem ich 1990 als Koordinator für die österreichischen Projekte in der Sahelzone eingesetzt worden war, wurde ich mit der Begleitung und Beratung aller im Senegal tätigen NGO‘ s betraut. Das waren vor allem die CARITAS, die ENDA, die Entwicklungswerkstatt Salzburg, die ADC Austria, das Hilfswerk Austria und HOPE 87. Diese kleine aber sehr aktive NGO ist aus internationalen Jugend-Beschäftigungs-Programmen hervorgegangen und war seit einiger Zeit in der oberen Casamance im Süd-Osten Senegals im Dorf Sare Pathe Bouya und seiner Umgebung aktiv.
Zur selben Zeit, um 1997, hatten wir in Dakar bereits Laptops und Scanner zur Verfügung und Luftbilder aus 1987, die beinahe das ganze Land zeigten und die man scannen und vergrößert ausdrucken konnte. Ich selbst besaß auch schon eine kleine VHS-Videokamera.
Das Projekt: In besagtem Dorf war die Wasserknappheit zu einem großen Problem geworden, ebenso die Buschfeuer, die oft auch auf den gegenüberliegenden Wald von Kampentiling übergriffen. Hope hatte schon einen Krankenstation und einen tiefen Bohrbrunnen mit einem Wasserturm errichtet, und wir versuchten dann einen weiteren partizipativen Planungs-Prozess in der Dorfschule zu initiieren. Hierfür kamen sowohl die Ackerbauern und -bäuerinnen zusammen, und es entstand eine heftige Diskussion. An der Diskussion nahmen auch die Hirten der sieben umliegenden Weiler des Waldes teil. Es ging um die Festlegung der Weidewege, die entlang und durch den Wald führten, um ein Frühwarnsystem zur Eindämmung von Feuern und die Schaffung von Feuerschneisen. Darüber hinaus wurden die Imker mit Schutzanzügen ausgerüstet, damit sie nicht mehr die Bienen ausräuchern müssten, denn dabei hatten sie oft den Wald in Brand gesteckt. Die Schneisen wiederum sollten verhindern, dass das Feuer von einem Teil des Waldes auf den anderen übergreift. Sie wurden zur Unterstützung dann auch von Tieren beweidet, damit das Gras nicht zu hoch wird und so vertrocknet. Auch eine kleine Motorsäge war angeschafft worden. Da das Grundwasser in dieser Gegend nicht sehr ergiebig war, wollten die Frauen vor allem einen zweiten Bohrbrunnen, damit das Gemüsefeld noch weiter vergrößert werden kann. Hope entschied sich deshalb dann für mehrere dezentrale Schachtbrunnen, die von der Austrian Development Agency (ADA) aber erst 2005 finanziert wurden.