Indienreise der Paula Kupelwieser, 1906
Paula Kupelwieser wurde am 13. Februar 1875 in Wien als Tochter von Dr. jur. Carl Kupelwieser (1841 – 1925) und seiner Frau Ottilie Ida Bertha, geb. Wittgenstein (1844 – 1909), geboren. Im Jahr 1899 ehelichte sie den k.u.k. Major Ernst Maria Franz Mathes (1869 – 1914). Sie hatten vier Kinder: Peter (*1900), Wilhelm (*1902), Elisabeth (*1903) und Engelbert (*1904). Ernst, inzwischen Oberstleutnant, wurde 1914 im Kampf getötet. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1925 erbte sie 40 % des Familienguts Seehof in Lunz, Niederösterreich und verbrachte dort zusammen mit ihrem Bruder Hans den Rest ihres Lebens. Den Großteil ihres Vermögens verlor sie durch den Finanzcrash von 1929. Sie starb am 21. September 1938.
1906 unternahm sie mit Schwester Ida und Vater Carl mit dem Dampfschiff eine Reise nach Indien. Zur selben Zeit war Iihr Bruder Hans mit seiner frisch angetrauten Frau Polya in den USA unterwegs gewesen. Die Hochzeitsreise wurde auch für einen Besuch bei seinem Doktorvater Jacques Loeb an der Universität Berkley/Kalifornien genutzt, wo er seine Dissertation über Seesterne fertig gestellt hatte. Der Brief an ihn war also um die halbe Welt gereist, bis ich ihn 2004, nach dem Tod meiner Mutter, im Zuge der Übersiedlung einiger Porzellanstücke, Gemälde und Möbel von Phyra nach Lunz, in einem ihrer Bücher entdeckte. Er stellt ein sehr authentisches Zeugnis über die weltoffene Einstellung der Familie dar.
Reisebericht der Paula Kupelwieser über die Indienreise mit ihrem Vater Carl und ihrer Schwester Ida an ihren Bruder Hans, Februar 1906. Aus dem Nachlass der Christine Geisslhofer
Ida malte während der Reise viele Bilder, nur wenige sind erhalten geblieben.