Landrechte, Bewässerung und Küstenschutz, Indien 2016
Als sich die österreichische CARITAS aus Projekten in Zentral-Senegal zurückgezogen hatte, wurde ich vom deutschen Hilfswerk MISEREOR als Berater für Senegal, Mali, Burkina Faso und den Benin engagiert. 2007 kam ich nach Österreich zurück, machte bei einem Forschungsprojekt des Wiener Instituts ICC gegen Land Grabbing in Afrika mit, ebenso übernahm ich einen Auftrag zur Evaluierung eines Ressourcenschutz Projektes bei Thiès/Senegal vom Hilfswerk Austria (HWA).
Danach engagierte mich MISEREOR ein zweites Mal, aber diesmal für Vortragsreihen zum Klimaschutz und zur Wasserbewirtschaftung in Afrika. Sie fanden in den mehr oder weniger katholischen Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und im Rheinland statt. In der Außenstelle in München lernte ich engagierte Geographen und Geologen kennen, mit denen ich den Verein Raum zum Leben / Space2live gegen Land Grabbing gründete. Der Verein Space2Live konnte dann über die private Erbacher Stiftung in Kleinheubach (Nord-Bayern) mehrere bescheidene Subventionen für ein Projekt im indischen Tamil Nadu erhalten, um dort die sogenannten „Unberührbaren“ die Dalits im Umgang mit Mobile-GPS-Apps auszubilden, um die ihnen zwar angestammten jedoch enteigneten Felder zu vermessen, zu kartieren und dadurch eine mühsame Restitution vom Staat zu erzielen.
2015 und 2016 reiste ich im Namen der Stiftung unentgeltlich zu zwei Kurzeinsätzen und konnte einige Mitarbeiter der Tamil Nadu Land Rights Fédération (TNLRF) einschulen. Zwei weitere österreichische bzw. deutsche Raumplanerinnen übernahmen dann die weiteren Schulungen vor Ort. Gemeinsam mit dieser lokalen Landrechtsbewegung sind derzeit weitere Projekte – auch für die Mangrovenaufforstung an der Küste von Ramil Nadu gegenüber von Sri Lanka – in Vorbereitung.
Bei meinen Reisen interviewte ich auch viele Bewohner/innen der betroffenen Dörfer über die schwierige Situation des Reisanbaus nach Dürreperioden und die Notwendigkeit des Brunnenbaus (so wie in Afrika), der in den Zeiten, als es noch regnete, kein Thema war.