Regenwasser Rückstau-Damm zur Reisanbau-Intensivierung, Senegal 2017
2016 wurde ich von der CARITAS St. Pölten zu einem Kurzeinsatz in den Süden Senegals berufen. Im Rahmen eines von der EU mitfinanzierten Wasserprojektes in der Casamance, im Ort Marougou, sollte ich mit Kartierungen und Beratung zum Bau eines Damms (digue) unterstützen. Die Gemeinde Oulampane war an die CARITAS herangetreten, weil die Regenfälle in diesem Gebiet an der Grenze zu Gambia sehr zurückgegangen waren und die Bevölkerung zunehmend an Hunger litt. Außerdem war auch das Grundwasser in einigen Dörfern stark geschwunden. Die Brunnen sollten vertieft, und lokal hergestellte Pumpen mit Schwungrädern installiert werden.
Eine Mitarbeiterin und Soziologin der CARITAS, Philomène, hatte mit mir gemeinsam einige Vorerhebungen durchgeführt und den erwarteten Rückstaubereich in die Satellitenbild-Karten eingetragen. Der Damm sollte nur etwa 1,5 Meter hoch sein, musste aber in einer soliden Grube aus gestampftem Lehm verankert werden. Darüber würden dann Steine gepflastert, damit er den Belastungen durch den Regen und die Weidetiere standhalten konnte.
Man hatte bereits zahlreiche Versammlungen mit den Bewohnern der neun umliegenden Dörfer, die alle hinter dem Damm Reisfelder bearbeiten, abgehalten.
Die Technik des Dammbaues ist sehr einfach, verlangt aber viele Arbeitskräfte. Deshalb wurden für die etwa drei Wochen lang andauernde Arbeit Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt, eine Feldküche direkt an der Baustelle etabliert. Die Sachleistungen betrafen nur den Transport, sowie die Fertigstellung eines betonierten Überlaufes in der Mitte des Dammes. Darüber hinaus wurden Kurse zum verbesserten Reisanbau angeboten. In weiterer Folge sollten Baumschulen angelegt werden, um Cashew und andere Sorten rund um den Einzugsbereich der Reisfelder zu pflanzen und die Überweidung der Felder einzuschränken.
Bis zur Ernte werden die Felder von der Bevölkerung akribisch bewacht. Danach steht das abgeerntete Stroh den Hirten zur Verfügung, deren Rinder dadurch auch gleichzeitig die Felder düngen. Nur wenn die Pfade der Tiere später immer öfter über den Damm führen, wird dieser schnell beschädigt. Also muss auch eine regelmäßige Instandsetzung von der Bevölkerung geplant und durchgeführt werden.
Parallel dazu hatte ich in der Stadt Ziguinchor auch Kurse in GPS-Vermessung und Satellitenbild-Bearbeitung veranstaltet. Dort nahmen auch Mitarbeiter eines Reisanbau und Mangroven-Aufforstungs-Projektes, finanziert von der der deutschen CARITAS. teil.
In der Folge erhielt ich weitere gleichlautende Aufträge für den Senegal und den Tschad.